Freitag, 1. Januar 2010

Exam Break on the Wet...ääh Whitsunday Islands - Part I

7.11.2009: Was tut man in Australien, um dem Ruf eines "ordentlichen" Auslandsstudenten gerecht zu werden? RICHTIG, man verbringt die eine Woche EXAM BREAK garantiert nicht mit Lernen, sondern nutzt diese wertvollen Uni-freien Tage, um dieses wunderbare Land weiter zu erkunden. Gesagt, getan! Wo also sollen wir hin, um uns für die allerletzten absolvierten Lectures und Tutorials zu belohnen? Sydney, Melbourne, die Great Ocean Road, das Outback...alles schon erledigt...was also gibt es da noch, das man in einem Atemzug mit der Oper, den Twelve Apostels und dem Ayers Rock nennt? Darauf gibt es tatsächlich nicht nur eine Antwort, aber in diesem Fall spreche ich vom GREAT BARRIER REEF...Schnorcheln im Pazifischen Ozean, Segeln, Tauchkurse und endlos weite weiße Strände auf den Whitsunday Islands. Das lassen wir uns auf keinen Fall entgehen. Der Flug war gebucht, das Handgepäck wieder mal startklar...was braucht man schon für 4 Tage im Paradies? Bikini, Thongs (=Flip Flops, wir erinnern uns *g*), Sonnencreme, Reisepass und LOS!
Achja, ein wenig Cash wär wohl noch gut gewesen, aber nachdem ich mich bekanntlich nicht gerne um Geldangelegenheiten kümmere, habe ich auch diesmal verabsäumt rechtzeitig wieder Geld von meinem österreichischen Konto aufs australische zu überweisen...nun ja, verabsäumt hab ich es nicht wirklich, aber mein Zeitmanagement in solchen Belangen ist nicht das effizienteste...ich habe also die Übersee-Transferzeit nicht einkalkuliert und bin somit mit gezählten 10 australischen Cents, Mateja und ihren Spendierhosen los gezogen :-)
Angefangen vorübergehende Schulden zu machen habe ich bereits im Bus, wo ich nicht mehr als die besagte einsame Cent-Münze und meinen Studentenausweis zum Erwerb eines Tickets beitragen konnte.
Wie auch immer. Wir waren also wieder mal auf der Reise: 30 Minuten mit dem Bus zur Landsborough Train Station. Von dort dann mit dem Zug weiter Richtung Brisbane und schließlich mit dem Airport Train zum Domestic Terminal. Die Flughafenanreise hat damit fast 3 Mal so lang gedauert wie der eigentlich Flug. In nur 1,5 Stunden brachte uns JetStar mal wieder raus aus Brisbane...diesmal zum Proserpine Airport, wo wir kurze Zeit nach der Landung in einem 15 $ teuren Shuttle-Bus nach Airlie Beach saßen. Voller Vorfreude auf unser Hostel, das uns schon Wochen vorher von Studienkollegen empfohlen wurde, realisiere ich beim ersten Blick aus dem Fenster hinaus in die australische Dunkelheit, dass in diesem Gebiet entweder die Luftfeuchtigkeit erstaunlich hoch ist oder es tatsächlich gerade zu regnen beginnt. Naja, was solls, kein Grund zu Sorge...kann schon mal passieren, dass es über Nacht regnet, richtig? Irgendwie müssen Pflanzen ja wachsen...und ich hab irgendwann mal - vor laaaanger Zeit - gelernt, dass Sonnenlicht alleine wohl nicht ausreicht...Photosynthese heißt das, wenn ich mich recht erinnere. Egal, das hier soll ja kein Universum Spezial werden :-P
Jedenfalls habe ich mir auch immer noch keine Sorgen gemacht, als unser Shuttle-Driver meinte "Hey, that´s the first rain since april"...ich bin mir tatsächlich bis heute noch nicht sicher, ob das sein Ernst war oder lediglich ein kurzer Anflug von Sarkasmus...
Tja und so erreichten wir also endlich das "beaches", ein kleines feines Hostel in Downtown Airlie Beach. Wir retten uns durch den strömenden Regen hinein an die Rezeption. Mit einem Lächeln stelle ich mich vor, halte der freundlichen jungen Dame meinen Reisepass unter die Nase und erwähne außerdem gleich, dass ich gestern auch noch angerufen hätte, um unsere Reservierung zu bestätigen. Der Empfang war tatsächlich durchaus freundlich, allerdings gefolgt von minutenlangem Schweigen und einer Rezeptionistin, die verzweifelt in ihren Computer starrt und dazu noch ungefähr 3 Mal ganz genau nach unseren Namen fragt. Schließlich sieht sie mich an und meint: I´m sorry, but I have no reservation from you guys!
Äääääääh, Moment, Moment, das kann nicht sein...ich hab doch angerufen und äääääh...naja, auch egal, kann man nix machen...is ja auch wurscht, Mädel, gibst uns halt jetzt ein Zimmer! No worries, no dramas! Ganz so einfach wars dann aber doch nicht und ein bisschen "worried" war ich schon, als sie uns eröffnete, dass das Hostel für die nächsten Tage wohl ausgebucht wäre. Tja, was soll ich sagen...Mateja, ich und die australischen Hostels...immer wieder ein Erlebnis! Gott sei Dank sind aber auch wir beide nicht immer vom Pech verfolgt und waren mehr als erleichtert, als sich herausstellte, dass zwei andere Gäste nicht wie geplant aufgetaucht waren und wir somit das einzig freie Zimmer haben konnten, das noch zur Verfügung stand. Zu unserem Glück handelte es sich dabei um das luxuriöseste was das Hostel zu bieten hatte: ein Doppelzimmer mit eigenem Bad UND Fernseher! Und das bekamen wir noch dazu zum Preis des ursprünglich geplanten 4-Bett-Zimmers...juhuuuuuuuuu, JACKPOT! Jetzt kann der Kurzurlaub beginnen!


Wir laden also unser Zeug in unserm Luxus-Gemach ab und der erste Weg führt uns kurz darauf nach neben an...in die beaches travel agency, wo wir uns mit einem fröhlichen Lächeln zu Tracey setzen, die uns ganz bestimmt ein paar Infos über einige abenteuerliche Segel-Touren geben kann, die uns in den kommenden Tagen hinaus zum wunderschönen Great Barrier Reef und den sonnigen Whitsundays bringen können. Ich will ja an dieser Stelle nichts vorweg nehmen...aber wenn wir zu diesem Zeitpunkt auch nur ansatzweise geahnt hätten WIE abenteuerlich die nächsten Tage werden, hätten wir uns eventuell doch eher dazu entschlossen unseren Kurzurlaub schlicht und einfach in unserem flauschigen - und vor allem TROCKENEN - Hostel-Domizil zu verbringen.
Aber hey, hätten wir dieses wunderbare Tour-Büro tatsächlich verlassen ohne unsere Kreditkarten zum Einsatz zu bringen, hätt ich ja jetzt nicht das Vergnügen euch eine Story um die Ohren - bzw. Augen - zu hauen, die sich BUCHSTÄBLICH gewaschen hat ;-)
Es hat sich tatsächlich noch ein Boot für uns gefunden: Broomstick heißt das gute Stück, ein Sail-Racing-Boot der Spitzenklasse...zwei Tage, zwei Nächte und ein Diving-Intro um knapp $ 400,-...signed and sealed...morgen entspannen wir uns noch ein bisschen an Land und am Montag gehts los!
Um auf unsere erfolgreiche Buchung anzustoßen und einen kleinen abendlichen Snack zu uns zu nehmen, haben wir uns ins benachbarte Pub begeben, in dem die Stimmung gefährlich an das Wochenende an der Gold Coast erinnerte...soll heißen: betrunkene Studenten, Urlauber und Backpacker aus der ganzen Welt in Mitten einer Geräusch-Kulisse aus Party-Liedern, an denen wir uns in den letzten Monaten mehr als satt gehört haben. Nüchtern und unmotiviert sind wir schließlich die knapp 10 Meter zurück in unser Hostel gegangen, um dort in unserem Zimmer zu versuchen die Lautstärke der einen Steinwurf entfernten Mega-Boxen mit unserem Fernseher zu übertönen...erfolglos...genau wie der Versuch einzuschlafen, wenn man das Gefühl hat das Bett stünde mitten auf der Tanzfläche.
Nun ja, nachdem erstens Schlafen ohnehin überbewertet wird und wir zweitens am Sonntag mehr als genug Zeit zum Ausschlafen hatten, war das alles halb so wild. Irgendwann gegen Mittag sind wir dann tatsächlich aus dem Bett gekrochen. Erst haben wir die Buchung für unser Luxus-Zimmer um eine Nacht verlängert, um anschließend loszuziehen und zu sehen, was Airlie Beach bei Tag so alles zu bieten hat. Es hatte tatsächlich aufgehört zu regnen und den Wolken am Himmel haben wir zu diesem Zeitpunkt kaum Beachtung geschenkt. Wir sind also durch das kleine Städtchen spaziert, am Strand entlang, zum Yachthafen, haben viele wunderschöne Fotos geschossen und sind auch an diesem Abend wieder früh ins Bett gegangen, um am nächsten Tag erstens fit für das - wenn auch sperliche - gratis Frühstück im Hostel und - was viel wichtiger war - zweitens für unsere Segel-Tour zu sein, die am frühen Nachmittag Richtung GBR startete.





So, nun zum Wetter: in dieser Nacht haben wir nicht besonders ruhig geschlafen...und das lag nur zu einem kleinen Teil an der Studentenparty im Pub gegenüber, mehr jedoch an dem Sturm, der über Airlie Beach hinweg fegte. Grundsätzlich habe ich wirklich kein Problem einzuschlafen, wenn draußen ein Unwetter tobt. Wenn ich allerdings weiß, dass ich weniger als 12 Stunden später ein Segelboot besteigen werde, auf dem ich zwei Tage und zwei Nächte mitten im Pazifischen Ozean verbringe, dann macht mich der Gedanke an das Zusammenspiel von Wind und Wasser doch ein wenig unruhig.


Montag, 9.11.: 10.00 Uhr Vormittags Hostel Check-Out. Wetter: Die Niederschläge haben sich inzwischen von harmlosem Regen zu monsunartigen Güssen entwickelt...und Mateja und ich sitzen mit Zeitungen, Magazinen und jeweils einem Smoothie zur Nervenberuhigung in einem Café in Airlie Beach und warten entweder auf den rettenden Anruf des Tour-Büros, dass alle Touren aufgrund des miesen Wetters abgesagt werden...ooooder aber einfach darauf, dass uns ein Bus zum Hafen bringt und wir uns mit einem Rosenkranz und einer Packung seasick-pills bewaffnet tatsächlich auf den "Broomstick" begeben...



TO BE CONTINUED...

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