Dienstag, 29. September 2009

Sydney Part II

Sonntag, 32° Celsius, blauer Himmel, Sonnenschein, die Frisur hält...und auch Sydney präsentiert sich von seiner wahrscheinlich schönsten Seite! Aufs Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel kann man getrost verzichten, vor allem an einem Tag wie diesem! Wir sind sportlich, fit und vor allem gilt es einige Sushi-Rolls und Dim Sim´s vom Vortag abzutrainieren. Los gehts, die Pitt Street entlang, all the way through the city, unter dem Verlauf der Monorail durch Richtung Oper und Harbour Bridge. 


Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind zu Weihnachten...nur noch ein paar Meter, die weißen Spitzen des Opernhauses sind schon erkennbar...und dann, endlich steht man am Hafen vor einer traumhaften Kulisse! Da schlägt das Touristenherz höher...der perfekte Tag für die perfekten Fotos :-)



Obwohl ich sagen muss, und das mein ich völlig ernst, dass das Opernhaus zwar durchaus ein beeindruckendes Werk moderner Architektur ist, aber soooooooo aufregend, dass es einen aus den Socken wirft, ist es nun auch wieder nicht. Ich für meinen Teil fand den Anblick der Harbour Bridge um einiges aufregender!





Einige wunderschöne Urlaubsfotos später gab es nur noch eine wichtige Sache für mich zu erledigen, bevor wir uns zu einem kurzen Lunch-Break nieder gelassen haben: als pflichtbewusste Polizei-Tochter bin ich - wie sichs gehört - mit meinem strahlendsten Österreicher-Lächeln in die nächst gelegene Police Station einmarschiert, hab meinen wanna-exchange-police-patches?-Spruch aufgesagt, mich artig bedankt und bin mit erfolgreicher Ausbeute, einem wunderschönen New-South-Wales-Police-Patch, das sich nun zu den Queensland-Police-"with honor we serve"-Patches dazu gesellt, von Dannen gezogen.

Wir haben uns dann ein Sandwich und eine kleine Hitze-Pause gegönnt, unsere Beine ruhen lassen und den weiteren Sightseeing-Plan besprochen. 



Den wunderschönen Tag haben wir in den Royal Botanic Gardens und beim Government House ausklingen lassen, bevor wir uns auf den Weg zurück in unser geliebtes Hostel-Zimmer gemacht haben. Dort angekommen folgte dann erst mal eine kleine Vorglüh-Session mit Cory und Ry, bei der wir überlegt haben, wo wir am besten unseren Abend verbringen. 
Mit ausreichend männlicher Begleitung (auch unser deutscher Freund Tobias...siehe Flugzeug und Darling-Harbour-Geschichte Tag I *g* hat sich dazu gesellt) haben wir uns Richtung Kings Cross aufgemacht. Die Gegend ist schwer zu beschreiben. Ich sag nur so viel: für zwei alleine reisende Mädels wäre es nicht so ratsam auf eigene Faust loszuziehen. Aber wie gesagt, wir hatten Cory, Ry UND Tobi...also NO WORRIES!




Der Abend war allerdings relativ unspektakulär, wir hatten ein paar Drinks, ein paar sehr nette Gespräche und dann gings auch schon wieder zurück ins Zimmer 36. Cory, Mateja und ich haben nämlich beschlossen den nächsten Tag dem Sydney Aquarium zu widmen...alles für die Fisch...sozusagen :-))))
Das Aquarium beschreibt sich glaub ich von selbst...Fische und allerhand Meeresgetier findet man dort...ich für meinen Teil bin schwer fasziniert von allen Arten von Rochen und Mantas und all sowas...wie majestätisch diese Tiere durchs Wasser gleiten...der Wahnsinn. Da könnt ich stundenlang stehen und ins Blaue starren! Tja, das hab ich auch gemacht...und davon gibt es ebenfalls viiiiiele Fotos!




Und weils so schön zusammenpasst haben wir uns auch an diesem Abend wieder im Shark Hotel eingefunden. Diesmal nicht nur an der Bar, sondern - Backpackers sei Dank - bei einem All-you-can-eat-Buffet um heiße $ 4,95!! SENSATIONELL war das, kann ich nur sagen :-)
Man weiß ja schließlich nie, wann man wieder was bekommt *g*
Dem Futterkoma nahe haben wir uns alle dann zurück ins Maze geschleppt und ausnahmsweise einen Abend ausgesetzt und uns nicht ins Nachtleben gestürzt. Stattdessen haben wir uns mit Cory einen Film auf seinem Laptop angesehen...entspannt, relaxed und super happy!

Unterbrochen wurden wir nur kurz...als es an der Tür geklopft hat. Da stand ein Typ, ein Hostel-Mitarbeiter, offenbar leicht verwirrt mit der Frage "hey guys, how many people live in this room?". Wir saßen da zu viert aufm Boden...haben ihm unsere Namen gesagt und gefragt, obs ein Problem gibt. Nun ja, offenbar wollten gerade zwei neue Gäste in "unser" Zimmer einziehen...ging aber nicht, weil wir uns dort eingenistet hatten. Kurzzeitiges Chaos war perfekt, zumindest solang, bis sich heraus gestellt hat, dass es room number 36 nicht nur zwei Mal gibt, sondern 4 (!!) Mal...Mateja und ich sind also einfach mal so ins falsche Zimmer eingezogen und haben erst ziemlich spät heraus gefunden, dass wir eigentlich in ein reines Mädchen-Zimmer einquartiert hätten werden sollen. Außerdem haben wir heraus gefunden, dass unsere Schlüssel eigentlich gar nicht passen...das haben wir aber tagelang gar nicht gemerkt, weil wir ja immer mit den Jungs unterwegs waren bzw. einer von beiden immer am Zimmer war wenn wir zurück gekommen sind. Somit haben wir unsere Schlüssel nie benutzt und hatten keine Ahnung, dass wir eigentlich im falschen Zimmer wohnen :-)))
Diese Geschichte hat an der Reception für Entertainment und ein hohes Maß an Heiterkeit gesorgt...sowas ist bisher wohl noch nie vorgekommen...ein Wunder, dass das so lang keiner gemerkt hat! Wie auch immer, Gott sei Dank konnten wir dann doch verhandeln und es war kein Problem bei den Jungs zu bleiben, mit denen wir uns ja - wie gesagt - ganz prächtig verstanden haben :-)

Am Dienstag haben wir dann zur Abwechslung wieder mal eine andere Straße Richtung Harbour Bridge eingeschlagen. Diesmal hat es uns ins Viertel "The Rocks" verschlagen, wo mir beim Vorbeispazieren sofort der Eingang von Saatchi & Saatchi aufgefallen ist...ist das zu fassen? Da musste ich natürlich sofort hinein, hab nach einer Business Card gefragt und mich wieder vom Acker gemacht. Für alle, die mit dieser Info jetzt nicht allzu viel anfangen können: macht nix, macht gaaaar nix! Wenn ich dort dann einen Praktikumsplatz fürs nächste Semester ergattert hab, werd ich die Details näher erläutern :-P
Kurz darauf hatten Mateja und ich irgendwie das Bedürfnis nach einer Luftveränderung und haben kurzerhand beschlossen, die Harbour Bridge zu erklimmen! Ich hab inzwischen verdrängt wieviel mich dieser Touristen-Spaß gekostet hat, aber es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis. 



Die ganze Tour dauert knapp 3,5 Stunden, samt Safety-Instructions und Outfit-Wechsel. Ich kann nur sagen, ich hatte selten ein derartig unvorteilhaftes Stück Stoff an meinem Körper...aber gut...man ist immer so sexy wie man sich fühlt...oder ging der Spruch irgendwie anders?
Egal :-)


Mit unserem sensationell über die Maßen lustigen Tour-Guide Jackson haben wir (2 Däninnen, 2 Briten, zwei Japaner und wir) todesmutig den Aufstieg in Angriff genommen. Bewaffnet mit Sicherheitskarabinern, Gurt, Kappe, Headphones und einer verpackten Jacke, die uns Jackson als Fallschirm verkaufen wollte (nur für den Fall...hehehehehehe, ich liebe Wortspiele *g*) ging es aufwärts. Und der Blick, der sich einem bietet...erst wenn man direkt über dem Highway steht und hunderte von Autos unter einem die Brücke überqueren...und dann ganz oben...das ist wirklich unbeschreiblich. Die ganze Stadt liegt einem zu Füßen und zwei riesengroße Fahnen (Australia und New South Wales) machen mir bewusst, dass ich wirklich TATSÄCHLICH in Sydney bin...einfach nur ein wunderschönes Erlebnis...absolut einzigartig!!
Ebenfalls einzigartig und vor allem einzigartig teuer sind auch die Fotos, die man anschließend um teures Geld erwerben kann *seufz*
Die eigene Kamera darf man natürlich nicht mit auf die Brücke nehmen, genau so wenig wie Handtaschen, Schmuck, Haarspangen und was sonst noch so alles der Schwerkraft zum Opfer fallen könnte. Macht also Sinn, erleichtert allerdings leider auch die ohnehin nicht allzu prall gefüllte Geldbörse um einiges. Aber hey, man lebt nur einmal...und mal ehrlich: wie oft im Leben steht man schon in einem sexy Strampelanzug auf der Harbour-Bridge und hat einen Wahnsinns-Blick auf Sydney hinter sich?

Damit auch der Rest des Tages nicht ungenutzt bleibt, haben wir uns entschlossen gleich weiter zur Ferry zu gehen und zum allseits beliebten Manly Beach überzusetzen. Sonnenuntergang, Fähre, Wasser...Herz, was willst du mehr? Na gut, eine Jacke wär vielleicht nicht schlecht gewesen...hehehehehe...
So, liebe Leute, und auch wenn jetzt einige von euch (zumindest die, die schon das Vergnügen hatten Sydney mit ihrer Anwesenheit zu beglücken) entsetzt aufschreien werden: Manly Beach ist so ziemlich der unspektakulärste Strand überhaupt...und ja, ich weiß, wie überheblich das jetzt klingt, aber: wenn man die Strände der Sunshine Coast "gewöhnt" ist, haut einen in Sachen Sand und Wasser nichts mehr so schnell aus den Socken! :-P
Mit der Fähre sind wir schließlich zurück in den Hafen geschippert, mit wunderschönem, atemberaubenden Blick auf die Night-Skyline von Sydney! 



Beschlossen haben wir den Abend zu guter Letzt mit einem Dinner. Ich hatte das Vergnügen australischen Barramundi (Fisch) mit direktem Blick auf die Oper und die Harbour Bridge zu genießen...ja, so lässt sichs leben :-)

Mittwoch: Check Out, Frühstück und im strömenden Regen ab zum Flughafen...Melbourne wir kommen!!


Montag, 28. September 2009

Mid-Semester-Break: Sydney Day I

G´Day mates!!
I´m back...back home on the coast :-)
Die letzten zwei Wochen waren der absolute Hammer und auch wenn ich mir sicher bin, dass es verdammt schwer wird: Ich werde mein Möglichstes versuchen all die Erlebnisse dieses mid-semester-breaks in Worte zu fassen!
Ladies and gents, macht euch auf was gefasst! Ich weiß, "14 Tage": das klingt wie ein kleiner, feiner Urlaub mit ein oder zwei Highlights und ein paar wenigen Fotos fürs Familienalbum. Wer DAS in den nächsten Tagen hier von mir erwartet klinkt sich am besten sofort wieder aus. 
Also, nochmals zur Erinnerung: ich bin hier in Australien. Australien ist verdammt groß!! Und nein, es ist nicht nur einfach groß...es ist RIESIG...unvorstellbar riiiiiesengroß. Was immer ihr euch jetzt darunter vorstellt (für alle, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben): das könnt ihr locker nochmal verdoppeln und verdreifachen! 
Hier sitz ich nun, müde, fix und fertig und versuche zu realisieren wieviele Kilometer ich in den letzten zwei Wochen hinter mir gelassen hab. Ja, ich war ÜBERALL...naja fast...wie gesagt, das Land ist einfach zu groß, die To-Do-Liste zu lang und die Zeit einfach zu kurz *seufz*
Anyway, wir haben es geschafft nur einen einzigen Part auszulassen: West Australia, aber sonst sind wir ganz schön herum gekommen. Wer mich jetzt sehen könnte, wüsste wovon ich spreche...Muskelkater, Kreuzschmerzen, Augenringe und ein hand-luggage-Koffer voll Schmutzwäsche...
Dennoch ist da ein Leuchten in meinen Augen, das mir sagt, dass es die absolut richtige Entscheidung war so ein Wahnsinns-Programm in nur zwei Wochen durchzuziehen :-)
Gestartet sind wir in Queensland, dann gings weiter nach New South Wales, dann nach Victoria, South Australia und zu guter Letzt ins Red-Centre: Northern Territory!
Aber eines nach dem anderen...

Let´s get started: 

SA, 12.9.2009: Ben hat sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. Ja, so ein Oktoberfest übt auf einen bier-fanatischen Aussie wohl große Faszination aus...
Elyse ist auch schon weg. Wade hat noch einen Tag Zeit, bevor auch er loszieht, um seine mid-semester-holidays außerhalb dieses wundervollen Unicentral-Apartments zu verbringen. Dann sind da nur noch Mateja und ich im Apt. 31...aufgeregt, voller Vorfreude, allerdings ein wenig verzweifelt in Anbetracht der Tatsache, dass wir Outfits für zwei Wochen und alle erdenklichen Lebenslagen in verdammt kleine hand-luggage-Köfferchen pressen (ja, "pressen" ist in dem Fall der richtige Ausdruck dafür...und JA, 5 Paar Schuhe waren absolut notwendig!!) müssen. Aber gut, was tut man (bzw. frau) nicht alles, um Geld zu sparen!
Irgendwann hatte auch ich meine Checkliste ein letztes Mal gecheckt und mich ebenfalls ein letztes Mal mit Schwung auf Mama´s Mini-Trolley gesetzt, um den Reisverschluss zuzumachen. An dieser Stelle: sorry Mami, das Teil ist wirklich ganz ganz toll...und naja...es ist immer noch rot und so...und eigentlich auch noch relativ funktionstüchtig...also...ähm, kommt halt drauf an, welche Funktionen man noch erwartet *g*
...weiter im Text: Schon auf dem Weg zum Flughafen haben wir uns erst mal verlaufen...also naja, nicht wirklich. Wir hatten Gott (und Mateja) sei Dank einen ausreichend großen Zeit-Puffer eingeplant. Somit war es auch kein Problem einfach mal bei der falschen Station auszusteigen und dann mit hand-luggage und Kirche ums Kreuz zu pilgern *g*

Wir habens auf jeden Fall unbeschadet und immer noch höchst motiviert zum Flughafen geschafft. Check-In: super easy...Name eintippen, Ticket ausdrucken und ab zum Security Check. Dort hab ich mir wieder mal die größte Mühe gegeben so zu tun, als wär der Handgepäcks-Trolley nicht nur klein, sondern auch super leicht. Ich habe also freundlichst gelächelt, seufzen und stöhnen unterdrückt und das Monstrum tatsächlich ohne Komplikationen in den Flieger befördert.
So weit, so gut. Jetstar Flight JQ 817. Ich erreiche meinen Gang-Platz, Mateja eine Reihe weiter hinten am Fenster. Alle anderen Passagiere bahnen sich ihren Weg durch die Maschine und setzen sich...nur ich hab immer noch keine Gesellschaft. Der Mitte-Platz neben mir ist tatsächlich auch leer geblieben. Und für alle, die sich jetzt fragen, warum ich diese von den meisten Menschen als unwichtig erachtete Information in meinen Blog schreibe und ihr offenbar große Beachtung schenke: wenn man einen Kommunikationsstudenten, vor allem einen Master-of-Smalltalk-und-Konversation-jeder-Art, zwei bis drei Stunden in ein Flugzeug setzt und das ohne Gesellschaft --> DANN GRENZT DAS FAST SCHON AN UNTERLASSENE HILFELEISTUNG BZW. KÖRPERVERLETZUNG!!
Wie auch immer...ich wurde entschädigt, als sich ein höchst sympathisch erscheinender, junger Herr an den Fenster-Platz begab. Er: kein Wort. Ich: kein Wort. Ist mir verdammt schwer gefallen, aber ich dachte, ich versuch einfach mal zu schweigen...zumindest bis...naja...zumindest bis das freundliche Jetstar-Personal die Türen des Flugzeugs geschlossen hat *g*
Der Herr mit dem charmanten Lächeln wurde aber offenbar von einem Müdigkeitsanfall übermannt und ist eingeschlafen noch bevor ich Luft holen konnte, um ihm meine Lebensgeschichte zu erzählen :-)
Dumm gelaufen, aber dem iPod sei Dank hab auch ich die Flugzeit überstanden...ist ja auch schwer unterhaltsam seinem Sitznachbarn beim Schlafen zuzuschauen und sich zu fragen, woher er wohl kommt. "Ist wohl kein Aussie" hab ich mir gedacht, als wir im Landeanflug waren und er angefangen hat Fotos zu machen. War wohl ein ganz schöner Ausblick...und obwohl der Gang der Jetstar-Maschine auch höchst ansprechend war, hab ich Mateja gebeten auch ein paar erste Eindrücke aus der Luft mit der DigiCam einzufangen. Das Echo hat sich ungefähr so angehört: "Also ich weiß nicht, was da so besonders sein soll. Schaut doch eh alles überall gleich aus." Darauf konnte ich nichts anderes antworten als: "Ja nee, Schwechat oder Sydney, is doch alles Jacke wie Hose, ne?" Tja und was soll ich sagen, mehr hats nicht gebraucht um herauszufinden woher der Typ neben uns kommt. Der deutsche Mitbürger (wie könnte es auch anders sein) hat herzhaft zu lachen begonnen und zu guter Letzt dann doch noch ein paar Worte mit uns gewechselt, bevor wir dann alle den Boden von Sydney unter den Füßen hatten und uns in unterschiedliche Richtungen verabschiedet haben.


Nun konnte das Abenteuer beginnen. Der Flug war überstanden. Nächste Mission: spontan eine Schlafmöglichkeit finden...kann ja in Sydney nicht sooooo schwierig sein. Voller Enthusiasmus standen wir also vorm Tourist Information Desk. Ich mache mich mit einem angemessenen "Hey, how´s it goin´?" bemerkbar und erkundige mich nach einem Shuttle-Bus, der uns in die Stadt bringen soll. Entgegen kommt mir die Frage: "Which hostel did you book?" Nun ja...NOCH konnte ich diese Frage nicht beantworten...ganz so detailliert hatten wir unseren Reisebeginn nämlich nicht geplant. Die Gesichtsfarbe der freundlichen Touristen-Info-Frau hat sich in ein leichtes Perlmutt verfärbt, die Mundwinkel haben sich in Falten gelegt, die Augenbrauen hochgezogen brachte sie für den Moment nur folgenden Satz zu Stande: "Are you kidding me?" Meine Englischkenntnisse reichen aus um zu erkennen, dass das ein guter Zeitpunkt war sich Sorgen zu machen. Obwohl, nein, nicht wirklich...wie schlimm kann es sein unter einer Brücke zu schlafen, wenn es sich bei der Brücke um die Harbour Bridge handelt?
Lange Rede, kurzer Sinn: nach einigen Telefonaten hat sich dann doch noch ein Backpackers und ein Bus für uns gefunden...NO WORRIES :-)

Es war schon dunkel, als wir im Nomads Maze Backpackers eingetrudelt sind und an der Reception den Schlüssel mit der Nummer 36 entgegen genommen haben. Wir haben mal tief durchgeatmet und sind rauf zum Zimmer gegangen. Mit dem Schlüssel Nr. 36 standen wir also vor Zimmer Nr. 36...konnten die Tür allerdings nicht aufsperren...no chance...klingt komisch, is aber so! Schlau wie wir sind haben wir allerdings schnell heraus gefunden, dass das Hostel in verschiedene Bereiche unterteilt ist...was den Namen "Maze" (Labyrinth) erklärt *hehehehehehe*...es gibt auf der anderen Seite also noch ein Zimmer mit der Nr. 36...wunderbar, bestens. Die Tür ist sogar offen, rechts ein leeres Stockbett, links unten ein vor sich hin schlummernder Typ, der sich als hochgradig sympathisch erweist, als er sich mit den Worten "Hi girls, my name is Cory, nice to meet you" bei uns vorstellt. Cory kommt aus London/Canada und teil sich das Zimmer seit einiger Zeit mit Ry (nein, das ist nicht die Kurzform von Ryan, sondern tatsächlich schon sein voller Vorname) aus London/Great Britain. In der Annahme, dass die beiden freien Betten für uns gedacht wären, haben wir es uns im Zimmer 36 gemütlich gemacht. Zwei kaputte, quietschende Stockbetten, ein Riesen-Mistkübel, ein Sessel mit nur noch 3 Beinen und ein mit Koffern und Zeug übersäter Boden...das sollte unser neues Zuhause sein. Ich für meinen Teil hab mich dort mehr als wohl gefühlt...zum einen weil Chaos ohnehin mein zweiter Vorname ist und ich außerdem immer und überall höchst erfreut über die Gesellschaft von männlichen, englisch-sprechenden Zeitgenossen bin!



So, Zeit für unseren ersten Spaziergang durch Sydney UND: Zeit für ein studentenbudget-freundliches Dinner im nahegelegenen China-Town (wo Mateja, schlau wie sie ist *g* sofort erkannt hat, dass in der Gegend eigentlich erstaunlich viele Chinesen herumlaufen...hehehehehehehehehehe). Meine liebe Reise-Partnerin hat neben dieser Erkenntnis auch noch ein kulinarisches Erlebnis hinter sich: sie hat die wunderbare Welt der Dim Sim´s für sich entdeckt! Was für mich die sensationellen Sushi-Rolls waren, waren für Mateja die Dim Sim´s...immer und überall, vor allem in Sydney ist asiatisches Essen beliebt, günstig und stark vertreten!



Frisch gestärkt und voller Tatendrang schlenderten wir durch die Straßen dieser Weltmetropole, nix Böses im Sinn, auf dem Weg zum Liquor Store, um uns auf die erste "Night out" einzustimmen...da hör ich von der Seite ein erstauntes aber dennoch erfreutes "Conny?!"...nochmal zur Erinnerung: ich war MITTEN IN SYDNEY!!!!! 
Wer stand da vor mir? Ein Studienkollege von der USC...Olli mitsamt Freundin Lena im Schlepptau. Ich sags ja immer, man kann ja wirklich NIRGENDS mehr hingehen ohne Leute zu treffen, die man kennt!! :-)
Aber wer jetzt glaubt, dass das schon ein Wahnsinns-Zufall war: ABWARTEN! Es kommt noch besser!
Nach diesem Überraschungseffekt haben wir Mädels uns erst mal zwei Flaschen Wein genehmigt...ganz nach Studentenmanier: ohne Gläser, ohne Becher...
Und nachdem wir Frauen ja Multitasking-fähig sind, haben wir uns gleichzeitig umgezogen und aufgestylt...mit allem was so ein Handgepäcks-Trolley eben so hergibt :-)
Dann haben wir uns aufgemacht zum Darling Harbour...schöööönes Plätzchen...a bissl frisch wirds wenn die schwarze Luft ins Land zieht, aber dennoch durchaus idyllisch wie sich eine Bar neben die andere reiht, mit wunderschönem Blick auf den Hafen. Ganz nach dem Zufallsprinzip haben wir uns eine nette Location ausgesucht. 

Erstes Ziel: Bar. Zweites Ziel: Terrasse/Tanzfläche! Dort wurden wir dann auch gleich von zwei eher fragwürdigen Typen angesprochen, die allerdings relativ bald aufgegeben haben, vor allem als folgendes passierte: 
Mateja und ich saßen da, vertieft in eine mehr oder weniger anregende Unterhaltung...und plötzlich steht da dieser Typ mitten auf der Terrasse. Er sieht mich an, ich seh ihn an...ich denk mir noch "den kenn ich von irgendwoher"...Ich stehe also auf, hab ihn direkt anvisiert, setze ihm den Finger auf die Brust und sage "Du bist doch der Typ aus dem Flugzeug?!" Er, leicht irritiert, hat mal ein paar Sekunden gebraucht, um zu realisieren, dass die gestylte Lady vor ihm dieselbe ist wie die leger gekleidete Jetstar-Wienerin von heute Nachmittag. Unglaublich! Nun ja, das war der Beginn eines netten Abends in Sydney...voller Zufälle und zweiter Begegnungen :-)


PS: Alle Foto-Alben gibts auf Facebook zu sehen. Bitte sich in Sachen Visualisierung also dorthin zu begeben! :-)

Dienstag, 8. September 2009

Oooooooooo´Malley´s






Conny & the Weller brothers :-)



Bier kann man trinken...man kann sich´s aber auch einfach übers Top kippen...
Naja, kann passieren :-)


John, Mateja, Jake uuuund ich


Mesdames et Messieurs: Pierre et Conny


Me and Mouayad


Mateja and the boyzzzz


Je höher meine Absätze, desto größer werden die Typen, die ich treff...es is echt sinnlos *g*



Sonntag, 6. September 2009

Update

Hallo Leute,

ich bins :-)
Bald ist es soweit, ich hab nur noch 3 Uni-Tage vor mir und am Samstag gehts los. Habe mir den Mid-Semester-Break absolut verdient, wie ich finde :-P
Diese Woche werden wir wohl noch ein paar Mal gebührend "Abschied" feiern, weil wir uns hier alle ganze zwei Wochen nicht sehen werden...wir absentieren uns alle in alle möglichen verschiedenen Richtungen und Winkel Australiens, um Ende Sept wieder erholt und voller Tatendrang zur Uni zurück zu kehren!
Naja, bei Mateja und mir wird das wohl anders aussehen...zumindest was die Erholung betrifft...wir haben uns ganz schön was vorgenommen. Eine Tour, die wohl hinterher nochmal extra Urlaub erfordern wird *g* Für uns gehts am SA erst mal ab nach Sydney, dann weiter nach Melbourne, um die Great Ocean Road hinunter zu düsen und in Adelaide eine wunderbare Wine-Tasting-Tour durch Südaustraliens schönste Weinberge zu machen. Zu dem Zeitpunkt erwarte ich also einen nicht zu unterschätzenden Hangover, der uns dann hinauf nach Alice Springs begleiten wird...this is where we´ll get to know the real Australia...ab ins Outback...rauf aufm Ayers Rock und zwar samt Sonnenauf- UND untergang :-)
*schmacht*
Allein der Gedanke an die ganzen tollen Fotos, die dort entstehen werden, macht mich super glücklich :-)
Tja, alles in allem, nach zwei Wochen und massiv vielen Flugmeilen kommen wir am 27.9. wieder zurück nach Sippy Downs! Ich halte mich blog-technisch also jetzt mit Absicht zurück, möchte euch aber zur Sicherheit seelisch schon mal auf ausführliche Reiseberichte vorbereiten!
:-P

Im Moment tut sich hier nicht allzu viel...es ist Nacht in Queensland and it´s raining dogs and cats...ist aber ganz erfrischend zwischendurch...ich mag ihn ja, den Regen! Dieses Rauschen macht mich allerdings doch schon ganz schön müde...naja, wär mal was Neues morgen Früh (oder eher zu Mittag *g*) auf meiner Tastatur anstatt in meinem Bett aufzuwachen :-)))

Wie auch immer, eigentlich wollte ich noch kurz ein paar Belanglosigkeiten unters conny´s-blog-lesende Volk bringen. Zum Beispiel die Tatsache, dass ich vor ein paar Tagen das Vergnügen hatte mit Eddie und Mateja nach Brisbane ins DFO (Outletcenter) zu fahren. Well, what can I say? I´m no girlie-girl, but still a girl who looooves shopping :-)
Und ja, ich hab mir in der Tat das zweite Paar Winterstiefel gekauft...und JA, das macht Sinn...man bedenke bitte die Tatsache, dass hier erstens alles was den Winter betrifft grade "on sale" ist (was die Hitzewallungen meiner Kreditkarte kurzfristig erfolgreich eindämmt) UND zweitens muss ich mich für mein Comeback rüsten...der Dezember wird kalt, verdammt kalt...und der Jänner noch kälter...vielleicht schaff ichs ja meinen Flug zu verschieben und später nach Hause zu kommen, um den drohenden Frostbeulen noch einen Monat länger zu entrinnen...mal sehen!

Nun ja, jedenfalls hab ich mich shopping-technisch ganz schön zurück gehalten! Die Stiefel mussten allerdings sein...das war love at first sight :-)
Und $ 50,- statt $ 120,- (man rechne dies nun um in Euro und freue sich mit mir!!) *g*

Als ich dachte das Glücksgefühl könnte nicht größer sein, kam der Samstag! Erstmal hat der Wecker um 6.30 Uhr geläutet...wenig erfreulich...dann der erste Blick in den Spiegel...nicht zufriedenstellend. Darauf folgte der Gedanke daran, dass endlich der Tag des erstmaligen Links-Verkehr-Autofahrens gekommen ist, der mir ein Lächeln ins verschlafene Gesicht zauberte, das mir sogleich wieder verging als ich feststellen musste, dass sich draußen weltuntergangsähnliche Regengüsse ereigneten.
Naja, aber man glaubt es kaum, auch australische Sunshine-Coast-Autos haben Scheibenwischer ;-)
Die waren allerdings hinfällig, weil der Himmel sich entschlossen hat aufzureissen und die Sonne rauszulassen, nachdem Eddie, Mateja und ich nach einem frischen Obst-und-Müsli-Frühstück das Haus verlassen haben. Mateja war allerdings ein wenig blass um die Nase, die Angst war ihr auf die Stirn geschrieben...sie hat mir bis zu den Zeitpunkt wohl nicht so wirklich geglaubt, dass ich schon über 7 Jahre Auto(er)fahr(ung) hab...naja, zumindest hielt sich das Vertrauen in mich am Steuer in Kombination mit Links-Verkehr und nasser Fahrbahn in Grenzen *g*
Aber gut is´ gangen, nix is g´schehn, hab das Auto (und Mateja) unbeschadet rauf in den Norden gebracht...durch ein paar zwei-spurige Kreisverkehre, rauf auf den Motorway, runter vom Motorway und über holpriges Gelände zur Farm von Eddie´s Freunden Mark und Alexi, die Besitzer der wohl hässlichsten Hunde, die mir jemals begegnet sind. Aber gut, wir wollen mal nicht oberflächlich sein...ich freu mich ja immer über Liebe und Zuneigung...auch wenn es sich dabei um einen fell-losen, ratten-ähnlichen, weiblichen "Hund" namens Henry handelt, der sich am Strand mit Genuss an mich ran kuschelt.
So haben wir jedenfalls den Tag verbracht...am wunderschönen Sunshine Beach...das ist eine Gegend vergleichbar mit Kitzbühel...oder der Côte d´Azur. Schöne Autos, schöne Menschen, tolle Villen, brauchbare Wellen für die Jungs...ahja, naja und wir mit dem hässlichen Hund *g*

Tja, so verbring ich hier meine Zeit...schön ist es...sehr schön...ich wünschte ich könnte die Zeit anhalten, aber bisher bin ich mit diesem Vorhaben kläglich gescheitert :-(

Gestern war wieder mal eine Geburtstagsfeier angesagt. Margarita, eine ganz liebe kolumbianische Unicentral-Nachbarin hatte ihren 22er...erst in ihrem Apartment und anschließend im O´Malleys. Naja, wobei sie es nicht mehr bis ins O´Malleys geschafft hat...leider Gottes hatte der nette Unicentral-Security wohl ein massives Problem mit der Apartment-Fete, was eine mehr oder weniger langwierige Diskussion nach sich zog, wodurch einige Leute nicht mehr in der Lage waren den letzten Bus zu erwischen. Mateja und ich habens allerdings grade noch geschafft in den mit betrunkenen Schwerst-Pubertierenden gefüllten Bus zu steigen und gegen 22.30 Uhr im O´Malleys "einzurauschen" *g*
Werde den weiteren Verlauf des Abends an dieser Stelle nicht weiter kommentieren...lustig wars :-))))

So, ich werd mich jetzt ins Bett begeben...Fotos folgen beim nächsten Mal (für alle, die es bisher tatsächlich geschafft haben, sich noch nicht auf facebook zu registrieren *g*)!
Morgen widme ich mich ausnahmsweise nochmal der Uni...obwohl naja, genau genommen bin ich eigentlich eh ständig in Sachen "Kommunikation" unterwegs...so gesehen ist mein ganzes Leben ein einziges Studium :-P

In diesem Sinne: talk to you later! :-)

Good night, folks!
Cheers*C