Montag, 28. September 2009

Mid-Semester-Break: Sydney Day I

G´Day mates!!
I´m back...back home on the coast :-)
Die letzten zwei Wochen waren der absolute Hammer und auch wenn ich mir sicher bin, dass es verdammt schwer wird: Ich werde mein Möglichstes versuchen all die Erlebnisse dieses mid-semester-breaks in Worte zu fassen!
Ladies and gents, macht euch auf was gefasst! Ich weiß, "14 Tage": das klingt wie ein kleiner, feiner Urlaub mit ein oder zwei Highlights und ein paar wenigen Fotos fürs Familienalbum. Wer DAS in den nächsten Tagen hier von mir erwartet klinkt sich am besten sofort wieder aus. 
Also, nochmals zur Erinnerung: ich bin hier in Australien. Australien ist verdammt groß!! Und nein, es ist nicht nur einfach groß...es ist RIESIG...unvorstellbar riiiiiesengroß. Was immer ihr euch jetzt darunter vorstellt (für alle, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben): das könnt ihr locker nochmal verdoppeln und verdreifachen! 
Hier sitz ich nun, müde, fix und fertig und versuche zu realisieren wieviele Kilometer ich in den letzten zwei Wochen hinter mir gelassen hab. Ja, ich war ÜBERALL...naja fast...wie gesagt, das Land ist einfach zu groß, die To-Do-Liste zu lang und die Zeit einfach zu kurz *seufz*
Anyway, wir haben es geschafft nur einen einzigen Part auszulassen: West Australia, aber sonst sind wir ganz schön herum gekommen. Wer mich jetzt sehen könnte, wüsste wovon ich spreche...Muskelkater, Kreuzschmerzen, Augenringe und ein hand-luggage-Koffer voll Schmutzwäsche...
Dennoch ist da ein Leuchten in meinen Augen, das mir sagt, dass es die absolut richtige Entscheidung war so ein Wahnsinns-Programm in nur zwei Wochen durchzuziehen :-)
Gestartet sind wir in Queensland, dann gings weiter nach New South Wales, dann nach Victoria, South Australia und zu guter Letzt ins Red-Centre: Northern Territory!
Aber eines nach dem anderen...

Let´s get started: 

SA, 12.9.2009: Ben hat sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. Ja, so ein Oktoberfest übt auf einen bier-fanatischen Aussie wohl große Faszination aus...
Elyse ist auch schon weg. Wade hat noch einen Tag Zeit, bevor auch er loszieht, um seine mid-semester-holidays außerhalb dieses wundervollen Unicentral-Apartments zu verbringen. Dann sind da nur noch Mateja und ich im Apt. 31...aufgeregt, voller Vorfreude, allerdings ein wenig verzweifelt in Anbetracht der Tatsache, dass wir Outfits für zwei Wochen und alle erdenklichen Lebenslagen in verdammt kleine hand-luggage-Köfferchen pressen (ja, "pressen" ist in dem Fall der richtige Ausdruck dafür...und JA, 5 Paar Schuhe waren absolut notwendig!!) müssen. Aber gut, was tut man (bzw. frau) nicht alles, um Geld zu sparen!
Irgendwann hatte auch ich meine Checkliste ein letztes Mal gecheckt und mich ebenfalls ein letztes Mal mit Schwung auf Mama´s Mini-Trolley gesetzt, um den Reisverschluss zuzumachen. An dieser Stelle: sorry Mami, das Teil ist wirklich ganz ganz toll...und naja...es ist immer noch rot und so...und eigentlich auch noch relativ funktionstüchtig...also...ähm, kommt halt drauf an, welche Funktionen man noch erwartet *g*
...weiter im Text: Schon auf dem Weg zum Flughafen haben wir uns erst mal verlaufen...also naja, nicht wirklich. Wir hatten Gott (und Mateja) sei Dank einen ausreichend großen Zeit-Puffer eingeplant. Somit war es auch kein Problem einfach mal bei der falschen Station auszusteigen und dann mit hand-luggage und Kirche ums Kreuz zu pilgern *g*

Wir habens auf jeden Fall unbeschadet und immer noch höchst motiviert zum Flughafen geschafft. Check-In: super easy...Name eintippen, Ticket ausdrucken und ab zum Security Check. Dort hab ich mir wieder mal die größte Mühe gegeben so zu tun, als wär der Handgepäcks-Trolley nicht nur klein, sondern auch super leicht. Ich habe also freundlichst gelächelt, seufzen und stöhnen unterdrückt und das Monstrum tatsächlich ohne Komplikationen in den Flieger befördert.
So weit, so gut. Jetstar Flight JQ 817. Ich erreiche meinen Gang-Platz, Mateja eine Reihe weiter hinten am Fenster. Alle anderen Passagiere bahnen sich ihren Weg durch die Maschine und setzen sich...nur ich hab immer noch keine Gesellschaft. Der Mitte-Platz neben mir ist tatsächlich auch leer geblieben. Und für alle, die sich jetzt fragen, warum ich diese von den meisten Menschen als unwichtig erachtete Information in meinen Blog schreibe und ihr offenbar große Beachtung schenke: wenn man einen Kommunikationsstudenten, vor allem einen Master-of-Smalltalk-und-Konversation-jeder-Art, zwei bis drei Stunden in ein Flugzeug setzt und das ohne Gesellschaft --> DANN GRENZT DAS FAST SCHON AN UNTERLASSENE HILFELEISTUNG BZW. KÖRPERVERLETZUNG!!
Wie auch immer...ich wurde entschädigt, als sich ein höchst sympathisch erscheinender, junger Herr an den Fenster-Platz begab. Er: kein Wort. Ich: kein Wort. Ist mir verdammt schwer gefallen, aber ich dachte, ich versuch einfach mal zu schweigen...zumindest bis...naja...zumindest bis das freundliche Jetstar-Personal die Türen des Flugzeugs geschlossen hat *g*
Der Herr mit dem charmanten Lächeln wurde aber offenbar von einem Müdigkeitsanfall übermannt und ist eingeschlafen noch bevor ich Luft holen konnte, um ihm meine Lebensgeschichte zu erzählen :-)
Dumm gelaufen, aber dem iPod sei Dank hab auch ich die Flugzeit überstanden...ist ja auch schwer unterhaltsam seinem Sitznachbarn beim Schlafen zuzuschauen und sich zu fragen, woher er wohl kommt. "Ist wohl kein Aussie" hab ich mir gedacht, als wir im Landeanflug waren und er angefangen hat Fotos zu machen. War wohl ein ganz schöner Ausblick...und obwohl der Gang der Jetstar-Maschine auch höchst ansprechend war, hab ich Mateja gebeten auch ein paar erste Eindrücke aus der Luft mit der DigiCam einzufangen. Das Echo hat sich ungefähr so angehört: "Also ich weiß nicht, was da so besonders sein soll. Schaut doch eh alles überall gleich aus." Darauf konnte ich nichts anderes antworten als: "Ja nee, Schwechat oder Sydney, is doch alles Jacke wie Hose, ne?" Tja und was soll ich sagen, mehr hats nicht gebraucht um herauszufinden woher der Typ neben uns kommt. Der deutsche Mitbürger (wie könnte es auch anders sein) hat herzhaft zu lachen begonnen und zu guter Letzt dann doch noch ein paar Worte mit uns gewechselt, bevor wir dann alle den Boden von Sydney unter den Füßen hatten und uns in unterschiedliche Richtungen verabschiedet haben.


Nun konnte das Abenteuer beginnen. Der Flug war überstanden. Nächste Mission: spontan eine Schlafmöglichkeit finden...kann ja in Sydney nicht sooooo schwierig sein. Voller Enthusiasmus standen wir also vorm Tourist Information Desk. Ich mache mich mit einem angemessenen "Hey, how´s it goin´?" bemerkbar und erkundige mich nach einem Shuttle-Bus, der uns in die Stadt bringen soll. Entgegen kommt mir die Frage: "Which hostel did you book?" Nun ja...NOCH konnte ich diese Frage nicht beantworten...ganz so detailliert hatten wir unseren Reisebeginn nämlich nicht geplant. Die Gesichtsfarbe der freundlichen Touristen-Info-Frau hat sich in ein leichtes Perlmutt verfärbt, die Mundwinkel haben sich in Falten gelegt, die Augenbrauen hochgezogen brachte sie für den Moment nur folgenden Satz zu Stande: "Are you kidding me?" Meine Englischkenntnisse reichen aus um zu erkennen, dass das ein guter Zeitpunkt war sich Sorgen zu machen. Obwohl, nein, nicht wirklich...wie schlimm kann es sein unter einer Brücke zu schlafen, wenn es sich bei der Brücke um die Harbour Bridge handelt?
Lange Rede, kurzer Sinn: nach einigen Telefonaten hat sich dann doch noch ein Backpackers und ein Bus für uns gefunden...NO WORRIES :-)

Es war schon dunkel, als wir im Nomads Maze Backpackers eingetrudelt sind und an der Reception den Schlüssel mit der Nummer 36 entgegen genommen haben. Wir haben mal tief durchgeatmet und sind rauf zum Zimmer gegangen. Mit dem Schlüssel Nr. 36 standen wir also vor Zimmer Nr. 36...konnten die Tür allerdings nicht aufsperren...no chance...klingt komisch, is aber so! Schlau wie wir sind haben wir allerdings schnell heraus gefunden, dass das Hostel in verschiedene Bereiche unterteilt ist...was den Namen "Maze" (Labyrinth) erklärt *hehehehehehe*...es gibt auf der anderen Seite also noch ein Zimmer mit der Nr. 36...wunderbar, bestens. Die Tür ist sogar offen, rechts ein leeres Stockbett, links unten ein vor sich hin schlummernder Typ, der sich als hochgradig sympathisch erweist, als er sich mit den Worten "Hi girls, my name is Cory, nice to meet you" bei uns vorstellt. Cory kommt aus London/Canada und teil sich das Zimmer seit einiger Zeit mit Ry (nein, das ist nicht die Kurzform von Ryan, sondern tatsächlich schon sein voller Vorname) aus London/Great Britain. In der Annahme, dass die beiden freien Betten für uns gedacht wären, haben wir es uns im Zimmer 36 gemütlich gemacht. Zwei kaputte, quietschende Stockbetten, ein Riesen-Mistkübel, ein Sessel mit nur noch 3 Beinen und ein mit Koffern und Zeug übersäter Boden...das sollte unser neues Zuhause sein. Ich für meinen Teil hab mich dort mehr als wohl gefühlt...zum einen weil Chaos ohnehin mein zweiter Vorname ist und ich außerdem immer und überall höchst erfreut über die Gesellschaft von männlichen, englisch-sprechenden Zeitgenossen bin!



So, Zeit für unseren ersten Spaziergang durch Sydney UND: Zeit für ein studentenbudget-freundliches Dinner im nahegelegenen China-Town (wo Mateja, schlau wie sie ist *g* sofort erkannt hat, dass in der Gegend eigentlich erstaunlich viele Chinesen herumlaufen...hehehehehehehehehehe). Meine liebe Reise-Partnerin hat neben dieser Erkenntnis auch noch ein kulinarisches Erlebnis hinter sich: sie hat die wunderbare Welt der Dim Sim´s für sich entdeckt! Was für mich die sensationellen Sushi-Rolls waren, waren für Mateja die Dim Sim´s...immer und überall, vor allem in Sydney ist asiatisches Essen beliebt, günstig und stark vertreten!



Frisch gestärkt und voller Tatendrang schlenderten wir durch die Straßen dieser Weltmetropole, nix Böses im Sinn, auf dem Weg zum Liquor Store, um uns auf die erste "Night out" einzustimmen...da hör ich von der Seite ein erstauntes aber dennoch erfreutes "Conny?!"...nochmal zur Erinnerung: ich war MITTEN IN SYDNEY!!!!! 
Wer stand da vor mir? Ein Studienkollege von der USC...Olli mitsamt Freundin Lena im Schlepptau. Ich sags ja immer, man kann ja wirklich NIRGENDS mehr hingehen ohne Leute zu treffen, die man kennt!! :-)
Aber wer jetzt glaubt, dass das schon ein Wahnsinns-Zufall war: ABWARTEN! Es kommt noch besser!
Nach diesem Überraschungseffekt haben wir Mädels uns erst mal zwei Flaschen Wein genehmigt...ganz nach Studentenmanier: ohne Gläser, ohne Becher...
Und nachdem wir Frauen ja Multitasking-fähig sind, haben wir uns gleichzeitig umgezogen und aufgestylt...mit allem was so ein Handgepäcks-Trolley eben so hergibt :-)
Dann haben wir uns aufgemacht zum Darling Harbour...schöööönes Plätzchen...a bissl frisch wirds wenn die schwarze Luft ins Land zieht, aber dennoch durchaus idyllisch wie sich eine Bar neben die andere reiht, mit wunderschönem Blick auf den Hafen. Ganz nach dem Zufallsprinzip haben wir uns eine nette Location ausgesucht. 

Erstes Ziel: Bar. Zweites Ziel: Terrasse/Tanzfläche! Dort wurden wir dann auch gleich von zwei eher fragwürdigen Typen angesprochen, die allerdings relativ bald aufgegeben haben, vor allem als folgendes passierte: 
Mateja und ich saßen da, vertieft in eine mehr oder weniger anregende Unterhaltung...und plötzlich steht da dieser Typ mitten auf der Terrasse. Er sieht mich an, ich seh ihn an...ich denk mir noch "den kenn ich von irgendwoher"...Ich stehe also auf, hab ihn direkt anvisiert, setze ihm den Finger auf die Brust und sage "Du bist doch der Typ aus dem Flugzeug?!" Er, leicht irritiert, hat mal ein paar Sekunden gebraucht, um zu realisieren, dass die gestylte Lady vor ihm dieselbe ist wie die leger gekleidete Jetstar-Wienerin von heute Nachmittag. Unglaublich! Nun ja, das war der Beginn eines netten Abends in Sydney...voller Zufälle und zweiter Begegnungen :-)


PS: Alle Foto-Alben gibts auf Facebook zu sehen. Bitte sich in Sachen Visualisierung also dorthin zu begeben! :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen