Sonntag, 7. Februar 2010

Wethaven...ääh...Whitehaven Beach - The Whitsundays Part III

7.30 Uhr: Scotty macht sich in der Küche bemerkbar. Ich öffne meine Augen, was darauf schließen lässt, dass ich tatsächlich ein bis zwei Stunden geschlafen habe. Neben mir Mateja, dicht an meinem Kopf die Füße zweier Mädels aus Belgien und unter uns ein noch friedlich vor sich hin schnarchender Schweizer. Ich hab sie also überlebt, die erste Nacht auf dem Broomstick. Meine Freude hält sich allerdings schwer in Grenzen, vor allem als ich einen ersten Blick aus der Luke werfe. Der Himmel ist immer noch bewölkt und der Wind läuft langsam aber sicher auch wieder zur Höchstform auf. All das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Tom den Motor anwirft und Micco den australischen Sport-Segler bereits wieder voll in der Hand hat und Kurs auf den schönsten Fleck der Whitsunday Islands nimmt: Whitehaven Beach!
Bevor ich mir allerdings Gedanken darüber machen kann, ob bei dem Wetter "white" nicht eher "grey" sein wird und die als paradiesische Oase angekündigte Insel nicht doch mehr eine Sumpf-Landschaft, beschäftige ich mich erst mal mit den Geräuschen, die ich aus meiner Magengegend vernehme. Irgendwie dreht sich alles, das ist schon mal schlecht...und das dann auch noch in die falsche Richtung. An Frühstück ist also nicht zu denken, nun ja, je nachdem, ob man eine der homöopathischen Ginger-Pills als vollwertige Mahlzeit ansehen möchte oder nicht. Die kleinen Helferlein gegen Seekrankheit mögen zwar psychologisch ganz wertvoll sein, aber ganz ehrlich, da hätt ich mir genauso gut eine Packung Smarties einschießen können. Ja, meiner Meinung nach kann man Homöopathie durchaus als unterlassene Hilfeleistung bezeichnen, aber für den Moment war nun mal nichts anderes greifbar. Ich musste also auf chemische Unterstützung verzichten und habe mich erst mal aus der engen Koje heraus montiert, um den wackeligen Weg Richtung Deck anzutreten. LUFT, ich wollte so schnell wie möglich an die FRISCHE LUFT...wobei sich die Sache mit der Frische dank des Regenmantel-Aromas schnell erledigt hatte. Da saß ich dann also...müde, blass und schweigend...SCHWEIGEND!! ICH!! Kein gutes Zeichen, gaaaar kein gutes Zeichen! Gott sei Dank war Mateja halbwegs fit...na gut, irgendwie müssen sich die 5 Jahre Altersunterschied ja bemerkbar machen :-)

Im Puck-die-Stubenfliege-Style kommt sie mit ihrer Sonnenbrille und einer Plastik-Tasse gefüllt mit Kamillentee nach oben und gesellt sich zu mir. Und so tuckern wir eine Zeit lang übers offene Meer, bis wir irgendwann - tatsächlich ohne Regenwasser-Begleitung - auf der anderen Seite des Whitehavens vor Anker gehen. Bewaffnet mit DigiCam, Handtüchern, einem Sack voller Flip Flops und voller Vorfreude auf festen Boden unter unseren Füßen werden wir etappenweise zu Scotty ins Schlauchboot verfrachtet und in feinster Jack-Sparrow-Manier zum Festland transportiert. Tom begleitet uns anschließend - zumindest bis zur Hälfte - auf unserem abenteuerlichen Bush-Walk durch ein kleines tropisches Wäldchen, das uns auf der anderen Seite einen atemberaubenden Blick auf den einzigartigen, traumhaften Whitehaven Beach gewähren soll. 



Nun ja, wir sind also auf der einen Seite bei Wind und Wolken rein in die Botanik und auf der anderen Seite bei strömendem Regen wieder raus. Wir waren bis auf die Knochen durchnässt, bevor wir auch nur in der Nähe des Traumstrandes waren. "Traum" ist überhaupt ein sehr weitläufiger Begriff...gibt ja nicht nur schöne Träume, gibt ja auch Albträume *seufz*
Wir stellen uns also unter ein paar mehr oder weniger Schutz spendende Bäume und warten...warten...warten auf eine klitze kleine Regenpause. Und tatsächlich werden wir dann für ein oder zwei Stunden vom Wettergott verschont und versuchen unser Möglichstes, uns einen blauen Himmel und türkisblaues Wasser vorzustellen. 



POSITIV DENKEN, hilft ja alles nichts. Man darf nicht alles so schwarz sehen...auch wenn der Himmel zu dem Zeitpunkt Gegenteiliges zum Ausdruck brachte. Immerhin...wir waren alle noch am Leben...keiner wurde vom Blitz getroffen...alles wunderbar! Und schöne Postkarten-Fotos vom schönsten Strand am Great Barrier Reef hat ja wohl wirklich JEDER! Aber wir...ja, WIR haben Geschichten zu erzählen!! :-P
Während tausende und abertausende Touristen dort schon in der Sonne lagen, gings bei uns eher in die Richtung Überlebenstraining!
Vor allem aber sind wir alle um eine Erkenntnis reicher: nur weil die Sonne nicht zu sehen ist, heißt das nicht, dass sie nicht da ist! Ja, auch wenn der Himmel schwarz war, war das Echo unserer Haut dann doch eher in Rot gehalten *g*
Anyway, irgendwann hatten wir dann alle genug und machten uns auf den Weg zurück zur anderen Seite, wo Tom mit Kaffee und Kuchen auf uns wartete. Um zu diesem schwer verdienten Koffein-Schub zu gelangen, mussten wir aber erst wieder zu Scotty ins Schlauchboot, das in der Zwischenzeit so ziemlich den Geist aufgegeben hatte. Ja, auch so ein Motor hat irgendwann die Schnauze voll!
Mateja und ich hatten das große Glück bei der ersten Boots-Ladung dabei zu sein...der Boots-Ladung, die den Broomstick ungefähr 20 Sekunden vor dem nächsten Wolkenbruch erreichte...langsam und mit ächzendem, röchelndem Motor...in einem Gummi-Boot, in dem uns das Salzwasser schon bis zu den Knien stand.
Die anderen hatten da weniger Glück und kamen Ewigkeiten später wieder am Broomstick an, wo die Stimmung trotz einer feinen Selektion an Kalorienbomben an Deck unter den Regenplanen einfach nicht mehr zu heben war.
Skipper Micco sah zu diesem Zeitpunkt nur noch eine einzige Möglichkeit, um eine Meuterei zu verhindern: Come on guys, let´s make the best of it, let´s go sailing!!
Nun denn, geh ma segeln...warum auch nicht...uns wars wurscht! Die meisten von uns haben da bereits auf die Regenmäntel verzichtet, hat ja irgendwie ohnehin nix gebracht...und es gab kein Kleidungsstück an Bord, das noch nicht bis in die Poren durchnässt war. Nachdem wir also auch die letzten Mannschafts-Kollegen davon abgehalten haben sich der Schönwetter-Aussichtslosigkeit wegen auf die "Low-Side" des Bootes zu setzen, wurden die Segel gehisst und wir wetterten über die größten Wellen, die ich abseits des George-Clooney-Films "The Perfect Storm" jeeeeemals gesehen hab. Ich war mir ganz sicher, dass sich der Ozean jeden Moment auftut und uns samt Broomstick mit einem Happs verschluckt...wie ein Schoko-Bon...
Aber ganz offensichtlich haben wir auch diesen Trip überlebt. Uns brannte nur eine einzige Frage auf den Lippen: wie zur Hölle stellen sich die Typen die angekündigte Schnorchelei vor?? Bei DEM Wellengang?!
Wie auch immer, mich tangiert diese Problematik nur peripher...mich bringt hier sowieso kein Mensch ins Wasser, NO WAY!
Einige Zeit später gehen wir tatsächlich vor Anker, in einer Bucht, in der sich die Wellen in Grenzen halten. Und was tun meine wahnsinnigen Board-Kollegen? Werfen sich doch wirklich alle samt in ihre Wetsuits, krallen sich Taucherbrille und Schnorchel und lassen sich von Tom aus dem Schlauchboot schubsen...einer nach dem anderen! So lange bis tatsächlich nur noch ich übrig war...und ein Mädchen, das nicht schwimmen konnte (KEIN WITZ!!). Ich für meinen Teil bin mit Tom gemütlich im Schlauchboot gesessen und hab aus sicherer Entfernung beobachtet, welches Meeresgetier sich durch strampelndes menschliches Fleisch so anlocken lässt. Und der Tom, ihr Lieben, der kennt sich aus, das sag ich euch! Als erfahrener Kiwi, der sich inzwischen als Tauchprofi auf australischem (Meeres)Boden tummelt, weiß er natürlich ganz genau wo und wie er die rrrrrichtig dicken Fische an Land zieht...oder naja, zumindest so, dass man ihnen mal dezent übers Köpfchen streicheln kann. Und so machte ich an diesem Nachmittag Bekanntschaft mit Elvis, einem ca. 20 Jahre alten Königs-Papageien-Fisch...rrrrriesengroß der Kollege, sehr sympathisch und sichtlich dankbar für die beträchtlichen Mengen an Weißbrot, die wir ihm entgegengeworfen haben!

Ich bin mir ganz sicher, Elvis hat mir zwischendurch zugezwinkert und wollte mir damit etwas sagen wie: Conny, hab keine Angst, wirf dich in deinen sexy Wetsuit, ich bin sicher, der steht dir ausgezeichnet...und dann sieh dir an, was es hier unten so alles zu sehen gibt! :-)
Jedenfalls war ich motiviert genug mich später am Nachmittag, beim zweiten Schnorchel-Durchgang, todesmutig in die Fluten zu stürzen und mir anzusehen, was Elvis´ Welt so zu bieten hat...und ich muss sagen: SCHÖN WARS! Hier ein Nemo, da ein Nemo und alle möglichen und unmöglichen bunten Meeresgetiere, die gerne mal den Weg zwischen mir, Mateja und einer ganzen Menge Quallen kreuzten. Ja, jetzt wissen wirs, die Wetsuits sind also nicht nur wegen der Aerodynamik gaaanz wichtig :-)



In den frühen Abendstunden wurden wir von Scotty wieder kulinarisch verwöhnt, diesmal selbst gemachten Nachos und Steaks direkt vom BBQ-Heck des Broomsticks. Ein klein wenig haben wir uns dann noch mit unseren Landsleuten unterhalten, um uns anschließend wieder in unsere Koje zurück zu ziehen und einer erneuten Konfrontation mit der irischen Party-Meute zu entgehen. Die Nacht verlief genau wie die Nacht zuvor...nur dass mir diesmal niemand mehr oder weniger direkt vor die Nase gepinkelt hat! Ich denke, ich bin diesmal sogar auf ganze 3 oder 4 Stunden Schlaf gekommen und hab mich vom knarrenden Holz und den peitschenden Wellen nicht mehr ganz so aus der Ruhe bringen lassen, wie in den ersten 24 Stunden dieses Segel-Abenteuers.

Mittwoch, 7.30 Uhr Tagwache. Wer möchte raten, wie das Wetter war? Richtig...ÜBERRASCHENDERWEISE war der Himmel grau und bewölkt und das Spielchen ging wieder von vorne los! Der eigentlich geplante Tauchkurs fiel buchstäblich ins Wasser, da das Taucher-Boot aufgrund des Wellengangs nicht in der Lage war zu uns rauszufahren! Klingt komisch, ist aber so!
Nicht mal Schnorcheln war noch möglich...
Und wir alle wollten nur noch eins: zurück nach Airlie Beach!
Schließlich und endlich, ungefähr 2 Stunden vor Ankunft im Hafen, konnten wir blaue Flecken erkennen...und zwar nicht nur auf Armen und Beinen, sondern tatsächlich auch am Himmel! Die Wolken machten Platz für die Sonne und so haben wir zumindest kurz geschafft, es uns im Bikini und ganz ohne Regenmantel auf der "High-Side" gemütlich zu machen und damit dem Ende unserer Tour entgegen zu segeln.



Die Betonung liegt allerdings auch hier auf dem Wort "kurz", da uns der nächste Wolkenbruch noch einholte BEVOR wir den rettenden Hafen erreichten. Ich denke aber nicht, dass das noch irgendjemanden überrascht hat!

Zu guter letzt haben wir den Rest des Tages im Village Café in Airlie Beach verbracht...Zeitung gelesen...den strömenden Regen zur Abwechslung aus dem Trockenen beobachtet und auf unseren Airport-Shuttle gewartet. Und dann endlich hinein ins rettende Flugzeug...oooh ja, Luft ist ja ein so viel sympathischeres Element als Wasser...und ab zurück an die SUNSHINE COAST, die wir dann am liebsten nicht mehr so schnell verlassen hätten...

...aber wer will schon zurück nach Österreich ohne die Fijis und Neuseeland gesehen zu haben?! ;-)

STAY TUNED!





Mittwoch, 20. Januar 2010

The Broomstick-Adventure...Whitsunday Islands Part II

Montag, 13.00 Uhr Airlie Beach...die Frisur hält GANZ UND GAR NICHT! Es schüttet aus Eimern und das Dunkelgrau, in das der sonst so blaue Himmel gehüllt war, konnte man durchaus schon als "anthrazit" bezeichnen. Das einzig positive an dieser Situation war die Tatsache, dass sich sämtliche Leute auf engstem Raum in der Busstation zusammendrängen mussten und wir so bereits in Airlie Beach einige Leute kennen lernten, die uns in den nächsten Tagen auf hoher See begleiten würden. Darunter Markus und Birgit - wie es der Zufall so will - ein sympathisches Ehepaar aus Tirol :-)
Wie wir den Smalltalk begonnen haben? Nun ja, wir haben übers Wetter gesprochen und unsere Hoffnung auf Besserung zum Ausdruck gebracht. POSITIV DENKEN heißt die Devise..."es wird schon noch aufreißen" *seufz*



Kurz vor 14.00 Uhr kommen wir am Hafen an und versammeln uns zum "Briefing". Ja, besondere Wetterlagen verlangen eben nach besonderen Sicherheitsvorkehrungen...
Ausgestattet mit Wetsuits, die zu diesem Zeitpunkt allerdings noch trocken waren, wurde uns noch an Land die Crew vorgestellt, in deren Hände wir unser Leben legen...und zwar für ganze 3 Tage und 2 Nächte: der Skipper Micco und die beiden Deckies Scotty und Tom.


Ja, besonders Tom hat bereits bei seinem ersten Erscheinen einen äußerst sympathischen Eindruck gemacht *g*...mag daran liegen, dass er ein Kiwi ist...groß, blond, muskulös und ein unübersehbares Tattoo der neuseeländischen Landkarte auf der linken Längsseite seines gestählten Oberkörpers *schmacht*
Diese Information hab ich übrigens gegenüber meiner australischen Freunde vorsichtshalber nicht erwähnt...erstens müssen die ja nicht alles wissen...und zweitens ist das mit Kiwis und Aussies so eine Sache...wie mit Amis und Kanadiern...oder uns und unseren deutschen Nachbarn *räusper* An dieser Stelle: ganz liebe Grüße über die Grenze hinüber! Oh ihr meine deutschen Freunde, ich liebe euch aus der Tiefe meines österreichischen Herzens. Und Deutschland oder Österreich, is doch Jacke wie Hose, ne? :-P
So, zurück zur feucht-fröhlichen Whitsunday-Angelegenheit: nachdem wir nun also wussten, mit wem wir´s die nächsten Tage zu tun haben werden, hieß es RAUS AUS DEN SCHUHEN, REIN INS VERGNÜGEN, RAUF AUF DEN BROOMSTICK! Für alle, die noch nicht das Vergnügen hatten ein wenig Zeit auf einem Sport-Segelboot zu verbringen sei gesagt, dass Grip - neben einer Packung sea-sick-pills - eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, um zu überleben. Da Flip-Flops diese Anforderungen so gar nicht erfüllen, werden sie kurzerhand in einen riesengroßen Sack gesteckt und irgendwo tief in der Kajüte verstaut. Und damit heißt es dann "welcome aboard, everybody" und mehr als 20 Leute aller Nationalitäten drängeln sich in die Küche unseres wackeligen neuen Zuhauses, um gespannt dem Sicherheits- und Hygiene-Briefing von unserem gesprächigsten Deckie Scotty aka. Jack Sparrow zu lauschen.
Hier die Highlights kurz zusammen gefasst:
1) NO SHOES ON BOARD
2) NO BANANAS ON BOARD (Die Schalen sind gemeingefährlich, wenn sie irgendwo anders als im Müll landen)
3) NO 30-SECOND-DJ´s (soll heißen: ja, ihr dürft gerne eure iPods anschließen und uns mit internationalen Klängen erfreuen, wer sich allerdings nicht für einen Titel entscheiden kann und selbigen alle 30 Sekunden ändert WIRD GANZ SCHNELL ZU FISCHFUTTER!)
4) NO JAMES BLUNT ON THIS BOAT (wer diese Regel nicht versteht, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen *g*)
5) FOOD ON DECK ONLY (Brekky, Lunch oder Dinner wird UNABHÄNGIG VON DER WETTERLAGE AUSSCHLIESSLICH AN DECK eingenommen! Klingt in der Theorie ja ganz einleuchtend, aber in der Praxis...egal, dazu später *seufz*)
6) NO SPEEDO´s (=französische/europäische Männer-Bademode *gg*)
7) NO WET PEOPLE (DIESER Anforderung konnte auf dem Trip aber nun wirklich keiner gerecht werden!)



Nachdem wir dann auch noch in den Genuss einer detaillierten Beschreibung dessen kamen, was mit einer Segelboot-Toilette passiert, wenn diese nicht ordnungsgemäß benutzt wird, waren auch die abgebrühtesten Kollegen einigermaßen eingeschüchtert, was offenbar das Zeichen für unseren Skipper war die Leinen loszumachen und uns durch Wind und Regen hinaus aufs offene Meer zu manövrieren. 
Zu guter letzt wurden dann noch die Schlafkojen verteilt und Mateja und ich konnten es uns in einer mehr oder weniger - eher weniger - kuscheligen Pärchen-Koje direkt neben der Bordküche gemütlich machen.
Tja, da standen wir also. Unter uns Wasser, über uns Wasser und vor uns ein Deckie, der offenbar seinen Spaß mit unserem skeptisch-verängstigten Gesichtsausdruck hatte. Und dann das unvermeidliche...lautstark macht sich unser Skipper an Deck bemerkbar. Mit den Worten "Let´s go sailing, guys" schnappten wir uns allesamt jeweils einen der wahrscheinlich hässlichsten und stinkendsten gelben Regenmäntel, den die Seefahrt je gesehen hat und begaben uns im Gänsemarsch an Deck...nicht ahnend, was uns in den nächsten Minuten bevor steht.


Ich persönlich war wirklich sehr dankbar für die kurze aber lebensrettende Einführung in die Welt des Segelns, die da lautete: HIGH SIDE --> RIGHT SIDE, LOW SIDE --> SUICIDE!
Nun ja, ich denke, das spricht für sich selbst...
Und ich für meinen Teil hab mich - nachdem es uns freigestellt wurde - dann doch für die "Hohe Seite" der in Anbetracht der Größe des Ozeans gar nicht mehr so groß erscheinenden Nussschale namens Broomstick entschieden.
Und da saßen wir, aufgefädelt wie auf einer Hühnerleiter: ohne Schuhe und mit mehr als dürftigen Outfits unter gelbem Gummi, der so gut es ging über Kopf und Körper zusammengebunden wurde, während die nackten Beine über die Reling hingen und sich zitternde Hände an ein paar dünnen Drahtgespannen festhielten.
Wetterlage: nass, nasser, Monsun.
Als die Segel dann gesetzt waren und das schnittige Race-Sailing-Boat von den ersten Böen erfasst wurde, war ich kurzzeitig nicht mehr ganz sicher, ob das Wasser in meinem Gesicht von oben oder unten kam und in dem Moment wurde mir auch klar, was es mit der Redewendung "Low Side --> Suicide" auf sich hatte! Du drehst dich nämlich nicht um und siehst HINÜBER auf die andere Seite, NEIN, du siehst HINUNTER...tiiiiief hinunter...wo der Teil des Bootes, an dem du vor weniger als einer Stunde erst noch gemütlich an Bord geklettert bist, plötzlich irgendwie mehr unter Wasser hängt als auch nur ansatzweise in der Waagrechten, wo er meines Erachtens eher hingehört!
Anyway, nach gut einer Stunde war die gesamte Besatzung bis auf die Knochen durchnässt...in unseren Augen kein Funke von Hoffnung auf Wetterbesserung mehr erkennbar...da war nur noch eines: das Bedürfnis nach Essen, Tabak, Bier und die eine oder andere Tablette, die dafür sorgen sollte alles soeben Aufgezählte auch im Körper zu behalten.
Die Segel werden also eingeholt, wir erreichen wenig später eine kleine Bucht, die bei Schönwetter bestimmt von idyllischer Anmutung gewesen wäre, Tom wirft den Anker und Scotty ist schon mal in der Küche zugange und bereitet chicken & veggies vor, während sich die Mannschaft von den ekelerregenden gelben Outfits befreit und verzweifelt versucht trocken zu legen, was den Anschein macht niemals wieder trocken gelegt werden zu können. Und siehe da, irgendwie schaffen es auch Mateja und ich noch irgendwie in halbwegs trockene Bekleidung zu schlüpfen und uns einigermaßen wie menschliche Wesen zu fühlen, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt nicht sicher war nicht doch schon Ansätze von Schwimmhäuten zwischen meinen Fingern und Zehen zu erkennen.
In dem Moment haben wir diesem Thema allerdings erst mal keine Beachtung mehr geschenkt und stattdessen versucht uns aufs Wesentliche zu konzentrieren: das Abendessen. Alles was Scotty vor unseren Augen in der Bord-Küche - wie auch immer dieser Ort in Segel-Fachkreisen bezeichnet wird - fabrizierte, war bereits ein Augenschmaus und ließ uns bereits eine Flut (welch passendes Wortspiel *g*) an Geschmackssensationen erahnen. Das Wasser lief also zur Abwechslung im Mund zusammen *gg*.
Was wir vor lauter Vorfreude auf das erste Broomstick-Dinner allerdings völlig vergaßen, war Segel-Regel Nummer 5. Wir erinnern uns: FOOD ON DECK ONLY!
Und wir erinnern uns weiter an die Wetterlage, die sich immer noch mit folgenden Worten beschreiben ließ: Sturm, Wellen, Wolken, Regen und keine Aussicht auf Besserung.
Aussicht auf ein Entgegenkommen der Broomstick-Crew? FEHLANZEIGE! Wir hatten die Wahl: entweder wieder rein in unser allseits geliebtes, sonnengelbes (welch Ironie) Regen-Outfit oder KEIN ABENDESSEN! Bei aller Angst, die mir das Element Wasser auch einflößt...auf mein Abendessen verzichte ich beim besten Willen nicht!! Nun denn, rein in das stinkende Gummi-Ding und hoch an Deck, wo sich mehr als 20 mäßig enthusiastische Passagiere unter zwei Planen zur gemeinsamen Nahrungsaufnahme einfanden. Ich könnte jetzt natürlich erwähnen, wie ungemütlich es war mit nassem Regenmantel auf dem nassen Deck zu sitzen und zu versuchen, sich nicht von in den Nacken tropfendem Regenwasser die Stimmung vermiesen zu lassen...aber alles was ich an dieser Stelle unbedingt positiv anmerken wollte: man kann gegen Scotty sagen was man will, aber kochen kann er :-)

Glaubt es, oder nicht, aber offenbar war der Wettergott angesichts der kulinarischen Highlights auf unserem Boot besänftigt und es hörte tatsächlich auf zu regnen. Einem entspannten ersten Abend unter dem australischen Sternenhimmel konnte nun also nichts mehr im Weg stehen. Mateja und ich fanden uns kurze Zeit später inmitten einer irischen Gruppe, für deren nähere Beschreibung ich bewusst, ohne Rechtschreibfehler, dafür aber mit voller Absicht nationalitätsbezogen ein zweites "R" zum Einsatz bringen werde. Natürlich gebe ich mir die größte Mühe gewisse geistige und körperliche "Zustände" so anständig, stil- und niveauvoll wie möglich zu schildern...ich komme allerdings nicht umhin die Neigung besagter Personen zu Alkohol und geisteserweiternden - wenn auch naturbelassenen - Rauschmitteln schlichtweg als Sauf- und Kiffer-Gelage zu bezeichnen. Ich bin ja grundsätzlich ein sehr umgänglicher Mensch...leben und leben lassen...no worries, no dramas...jedem das Seine. Wenn ich allerdings völlig entspannt den Wellen lausche und meinen Blick in Australiens Sternenhimmel auf der Suche nach der einen oder anderen Schnuppe schweifen lasse, werde ich ungern von einem Irren gestört, der versucht mir auf höchst philosophische Art und Weise die Unterschiede zwischen britischem Soccer und Australian Rules Football näher zu bringen. Da man so ein Boot in einer Situation wie dieser aber nur schwer bis gar nicht verlassen kann...zumindest nicht, ohne sich ernsthaft in Lebensgefahr zu begeben...bleiben nicht viele Möglichkeiten zu entkommen. Mateja und ich entschließen uns also dazu den Abend zu beenden und uns Richtung Koje zu begeben. Zum Klang der rauschenden Wellen lässt es sich ja bestimmt wunderbar einschlafen.
Tja, ich bin sicher, dass das mit dem Einschlafen prinzipiell hätte funktionieren können...an einem anderen Tag, auf einem anderen Boot! Nicht jedoch mit den folgenden uns vorliegenden Gegebenheiten:
1) Je tiefer und dunkler die Nacht, desto schlechter das Wetter. Nachdem der erste Sturm noch keine 3 Stunden her war, ließ auch der nächste nicht mehr lange auf sich warten. Das Pfeifen zwischen den Segelmasten, das Schaukeln des Bootes, das Krachen der Wellen, die im Sekundentakt am Broomstick brachen und der Angstschweiß, der mir langsam aber sicher auf der Stirn stand und mich kein Auge zumachen ließ. Ich wollte nicht schlafen, ich wollte einfach nur überleben!
(ich habe einen Hang Dinge zu dramatisieren: JA...aber wer mich und meine durchaus angeknackste Beziehung zum Element Wasser kennt, kann sich ansatzweise vorstellen, welche Ängste ich in dieser Nacht ausgestanden habe!)
2) Sturzbesoffene Ir(r)e(n)
Wäre ich in der Lage gewesen zumindest ein Auge zuzutun, wäre ich in dieser Nacht zumindest nur halb so viel in den Genuss folgenden Ir(r)sinns gekommen: Irgendwann gegen 2 oder 3 Uhr nachts entschließen sich aufgrund der Wetterlage endlich auch die irischen Party-Piraten dazu das Deck zu räumen. In der Kajüte ist es stockdunkel, ich kann nur die Silhouetten der Genossen erkennen, die sich beim Herantasten an den eigenen Schlafplatz die größte Mühe geben nicht über die eigenen Füße zu fallen. Irgendwann kehrt Stille ein und ich versuche die Wellen zu ignorieren und endlich einzuschlafen. Doch was ist das? Eine schwarze Gestalt stolpert aus der Eck-Kajüte heraus in die Küche, neben der Mateja und ich vermeintlich friedlich vor uns hinschlummern. Erst höre ich ein Tropfen, dann ein Plätschern...ja und dann wird mir bewusst, dass der völlig zugekiffte irische Sport-Philosoph tatsächlich die Toilette um einige Meter verfehlt hat und den Inhalt seiner Blase ungeniert im Küchen-Mülleimer zurück lässt. Doch das war noch nicht alles. Mit dieser Aktion haben sich dann wohl auch noch die letzten Reste seiner Gehirnzellen verabschiedet. Er konnte sich nämlich nicht mehr an den Weg erinnern, der ihn zurück in seine Koje führen sollte. Aus welchem Grund auch immer: er entschied sich für die andere Ecke...tja...blöd...denn die andere Eck-Koje gehört ganz allein der Broomstick-Crew. Ich höre Schritte...höre eine Tür...ahne Schreckliches, muss aber dennoch zugeben, dass ich mich ein klein wenig auf das gefreut habe, was sich bereits in den ersten Sekunden abzeichnete...Knarren, Quietschen...dann geht das Licht an und ich höre Scotty´s engelsgleiche Stimme "WHAT THE FUCK ARE YOU DOIN´ IN HERE, DUDE?!"

Lange Rede, kurzer Sinn...die erste Nacht war lang, kalt und schlaflos.

Doch ein neuer Morgen bringt neue Hoffnung...und die stirbt ja bekanntlich zuletzt.

...TO BE CONTINUED!

Freitag, 1. Januar 2010

Exam Break on the Wet...ääh Whitsunday Islands - Part I

7.11.2009: Was tut man in Australien, um dem Ruf eines "ordentlichen" Auslandsstudenten gerecht zu werden? RICHTIG, man verbringt die eine Woche EXAM BREAK garantiert nicht mit Lernen, sondern nutzt diese wertvollen Uni-freien Tage, um dieses wunderbare Land weiter zu erkunden. Gesagt, getan! Wo also sollen wir hin, um uns für die allerletzten absolvierten Lectures und Tutorials zu belohnen? Sydney, Melbourne, die Great Ocean Road, das Outback...alles schon erledigt...was also gibt es da noch, das man in einem Atemzug mit der Oper, den Twelve Apostels und dem Ayers Rock nennt? Darauf gibt es tatsächlich nicht nur eine Antwort, aber in diesem Fall spreche ich vom GREAT BARRIER REEF...Schnorcheln im Pazifischen Ozean, Segeln, Tauchkurse und endlos weite weiße Strände auf den Whitsunday Islands. Das lassen wir uns auf keinen Fall entgehen. Der Flug war gebucht, das Handgepäck wieder mal startklar...was braucht man schon für 4 Tage im Paradies? Bikini, Thongs (=Flip Flops, wir erinnern uns *g*), Sonnencreme, Reisepass und LOS!
Achja, ein wenig Cash wär wohl noch gut gewesen, aber nachdem ich mich bekanntlich nicht gerne um Geldangelegenheiten kümmere, habe ich auch diesmal verabsäumt rechtzeitig wieder Geld von meinem österreichischen Konto aufs australische zu überweisen...nun ja, verabsäumt hab ich es nicht wirklich, aber mein Zeitmanagement in solchen Belangen ist nicht das effizienteste...ich habe also die Übersee-Transferzeit nicht einkalkuliert und bin somit mit gezählten 10 australischen Cents, Mateja und ihren Spendierhosen los gezogen :-)
Angefangen vorübergehende Schulden zu machen habe ich bereits im Bus, wo ich nicht mehr als die besagte einsame Cent-Münze und meinen Studentenausweis zum Erwerb eines Tickets beitragen konnte.
Wie auch immer. Wir waren also wieder mal auf der Reise: 30 Minuten mit dem Bus zur Landsborough Train Station. Von dort dann mit dem Zug weiter Richtung Brisbane und schließlich mit dem Airport Train zum Domestic Terminal. Die Flughafenanreise hat damit fast 3 Mal so lang gedauert wie der eigentlich Flug. In nur 1,5 Stunden brachte uns JetStar mal wieder raus aus Brisbane...diesmal zum Proserpine Airport, wo wir kurze Zeit nach der Landung in einem 15 $ teuren Shuttle-Bus nach Airlie Beach saßen. Voller Vorfreude auf unser Hostel, das uns schon Wochen vorher von Studienkollegen empfohlen wurde, realisiere ich beim ersten Blick aus dem Fenster hinaus in die australische Dunkelheit, dass in diesem Gebiet entweder die Luftfeuchtigkeit erstaunlich hoch ist oder es tatsächlich gerade zu regnen beginnt. Naja, was solls, kein Grund zu Sorge...kann schon mal passieren, dass es über Nacht regnet, richtig? Irgendwie müssen Pflanzen ja wachsen...und ich hab irgendwann mal - vor laaaanger Zeit - gelernt, dass Sonnenlicht alleine wohl nicht ausreicht...Photosynthese heißt das, wenn ich mich recht erinnere. Egal, das hier soll ja kein Universum Spezial werden :-P
Jedenfalls habe ich mir auch immer noch keine Sorgen gemacht, als unser Shuttle-Driver meinte "Hey, that´s the first rain since april"...ich bin mir tatsächlich bis heute noch nicht sicher, ob das sein Ernst war oder lediglich ein kurzer Anflug von Sarkasmus...
Tja und so erreichten wir also endlich das "beaches", ein kleines feines Hostel in Downtown Airlie Beach. Wir retten uns durch den strömenden Regen hinein an die Rezeption. Mit einem Lächeln stelle ich mich vor, halte der freundlichen jungen Dame meinen Reisepass unter die Nase und erwähne außerdem gleich, dass ich gestern auch noch angerufen hätte, um unsere Reservierung zu bestätigen. Der Empfang war tatsächlich durchaus freundlich, allerdings gefolgt von minutenlangem Schweigen und einer Rezeptionistin, die verzweifelt in ihren Computer starrt und dazu noch ungefähr 3 Mal ganz genau nach unseren Namen fragt. Schließlich sieht sie mich an und meint: I´m sorry, but I have no reservation from you guys!
Äääääääh, Moment, Moment, das kann nicht sein...ich hab doch angerufen und äääääh...naja, auch egal, kann man nix machen...is ja auch wurscht, Mädel, gibst uns halt jetzt ein Zimmer! No worries, no dramas! Ganz so einfach wars dann aber doch nicht und ein bisschen "worried" war ich schon, als sie uns eröffnete, dass das Hostel für die nächsten Tage wohl ausgebucht wäre. Tja, was soll ich sagen...Mateja, ich und die australischen Hostels...immer wieder ein Erlebnis! Gott sei Dank sind aber auch wir beide nicht immer vom Pech verfolgt und waren mehr als erleichtert, als sich herausstellte, dass zwei andere Gäste nicht wie geplant aufgetaucht waren und wir somit das einzig freie Zimmer haben konnten, das noch zur Verfügung stand. Zu unserem Glück handelte es sich dabei um das luxuriöseste was das Hostel zu bieten hatte: ein Doppelzimmer mit eigenem Bad UND Fernseher! Und das bekamen wir noch dazu zum Preis des ursprünglich geplanten 4-Bett-Zimmers...juhuuuuuuuuu, JACKPOT! Jetzt kann der Kurzurlaub beginnen!


Wir laden also unser Zeug in unserm Luxus-Gemach ab und der erste Weg führt uns kurz darauf nach neben an...in die beaches travel agency, wo wir uns mit einem fröhlichen Lächeln zu Tracey setzen, die uns ganz bestimmt ein paar Infos über einige abenteuerliche Segel-Touren geben kann, die uns in den kommenden Tagen hinaus zum wunderschönen Great Barrier Reef und den sonnigen Whitsundays bringen können. Ich will ja an dieser Stelle nichts vorweg nehmen...aber wenn wir zu diesem Zeitpunkt auch nur ansatzweise geahnt hätten WIE abenteuerlich die nächsten Tage werden, hätten wir uns eventuell doch eher dazu entschlossen unseren Kurzurlaub schlicht und einfach in unserem flauschigen - und vor allem TROCKENEN - Hostel-Domizil zu verbringen.
Aber hey, hätten wir dieses wunderbare Tour-Büro tatsächlich verlassen ohne unsere Kreditkarten zum Einsatz zu bringen, hätt ich ja jetzt nicht das Vergnügen euch eine Story um die Ohren - bzw. Augen - zu hauen, die sich BUCHSTÄBLICH gewaschen hat ;-)
Es hat sich tatsächlich noch ein Boot für uns gefunden: Broomstick heißt das gute Stück, ein Sail-Racing-Boot der Spitzenklasse...zwei Tage, zwei Nächte und ein Diving-Intro um knapp $ 400,-...signed and sealed...morgen entspannen wir uns noch ein bisschen an Land und am Montag gehts los!
Um auf unsere erfolgreiche Buchung anzustoßen und einen kleinen abendlichen Snack zu uns zu nehmen, haben wir uns ins benachbarte Pub begeben, in dem die Stimmung gefährlich an das Wochenende an der Gold Coast erinnerte...soll heißen: betrunkene Studenten, Urlauber und Backpacker aus der ganzen Welt in Mitten einer Geräusch-Kulisse aus Party-Liedern, an denen wir uns in den letzten Monaten mehr als satt gehört haben. Nüchtern und unmotiviert sind wir schließlich die knapp 10 Meter zurück in unser Hostel gegangen, um dort in unserem Zimmer zu versuchen die Lautstärke der einen Steinwurf entfernten Mega-Boxen mit unserem Fernseher zu übertönen...erfolglos...genau wie der Versuch einzuschlafen, wenn man das Gefühl hat das Bett stünde mitten auf der Tanzfläche.
Nun ja, nachdem erstens Schlafen ohnehin überbewertet wird und wir zweitens am Sonntag mehr als genug Zeit zum Ausschlafen hatten, war das alles halb so wild. Irgendwann gegen Mittag sind wir dann tatsächlich aus dem Bett gekrochen. Erst haben wir die Buchung für unser Luxus-Zimmer um eine Nacht verlängert, um anschließend loszuziehen und zu sehen, was Airlie Beach bei Tag so alles zu bieten hat. Es hatte tatsächlich aufgehört zu regnen und den Wolken am Himmel haben wir zu diesem Zeitpunkt kaum Beachtung geschenkt. Wir sind also durch das kleine Städtchen spaziert, am Strand entlang, zum Yachthafen, haben viele wunderschöne Fotos geschossen und sind auch an diesem Abend wieder früh ins Bett gegangen, um am nächsten Tag erstens fit für das - wenn auch sperliche - gratis Frühstück im Hostel und - was viel wichtiger war - zweitens für unsere Segel-Tour zu sein, die am frühen Nachmittag Richtung GBR startete.





So, nun zum Wetter: in dieser Nacht haben wir nicht besonders ruhig geschlafen...und das lag nur zu einem kleinen Teil an der Studentenparty im Pub gegenüber, mehr jedoch an dem Sturm, der über Airlie Beach hinweg fegte. Grundsätzlich habe ich wirklich kein Problem einzuschlafen, wenn draußen ein Unwetter tobt. Wenn ich allerdings weiß, dass ich weniger als 12 Stunden später ein Segelboot besteigen werde, auf dem ich zwei Tage und zwei Nächte mitten im Pazifischen Ozean verbringe, dann macht mich der Gedanke an das Zusammenspiel von Wind und Wasser doch ein wenig unruhig.


Montag, 9.11.: 10.00 Uhr Vormittags Hostel Check-Out. Wetter: Die Niederschläge haben sich inzwischen von harmlosem Regen zu monsunartigen Güssen entwickelt...und Mateja und ich sitzen mit Zeitungen, Magazinen und jeweils einem Smoothie zur Nervenberuhigung in einem Café in Airlie Beach und warten entweder auf den rettenden Anruf des Tour-Büros, dass alle Touren aufgrund des miesen Wetters abgesagt werden...ooooder aber einfach darauf, dass uns ein Bus zum Hafen bringt und wir uns mit einem Rosenkranz und einer Packung seasick-pills bewaffnet tatsächlich auf den "Broomstick" begeben...



TO BE CONTINUED...